

Steckbrief: der Bullterrier
Der Bullterrier ist eine Hunderasse mit einem eiförmigen Kopf und einem kräftigen Körperbau. Ursprünglich wurde er in England für Hundekämpfe gezüchtet – heute zählt der Bullterrier jedoch zu den offiziell anerkannten Rassen der FCI. Trotz seiner Vergangenheit als Kampfhund ist er bei richtiger Haltung und Führung ein freundlicher Hund, der sich mit entsprechender Erfahrung auch als Familienhund eignen kann.
Herkunft und Geschichte der Rasse
Der Bullterrier stammt aus England und entstand im 19. Jahrhundert durch eine Kreuzung der englischen Bulldogge mit dem White English Terrier und dem Dalmatiner. Ziel war es, einen kräftigen und ausdauernden, zugleich aber auch schnellen Hund zu züchten – vor allem für den Einsatz bei Hundekämpfen. Diese Kämpfe waren in Großbritannien bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts weit verbreitet und wurden erst 1835 offiziell verboten.
Nach dem Verbot wandelte sich das Zuchtziel. Züchter wie James Hinks begannen, den Bullterrier gezielt als Begleithund mit einem ausgeglicheneren Wesen zu etablieren – vorrangig als modisches Accessoire für wohlhabende englische Gentlemen. Dabei entstand auch das markante Erscheinungsbild mit dem eiförmigen Kopf und dem reinweißen Fell, das später durch verschiedenfarbige Varianten ergänzt wurde.

Heute ist der Bullterrier als eigenständige Hunderasse durch die FCI anerkannt und wird in zwei Varianten gezüchtet: als Standard- und als Miniatur-Bullterrier. Trotz seiner Vergangenheit als Kampfhund steht inzwischen die soziale Verträglichkeit im Vordergrund der Zucht.

Aussehen und Körperbau des Bullterriers
Der Bullterrier fällt besonders durch seinen charakteristischen Kopf auf: eierförmig, flach von oben – ein sogenanntes „downface“ – und mit einem durchgebogenen Nasenrücken. Die kleinen, mandelförmigen Augen sitzen tief und liegen eng beieinander – ein typisches Erkennungsmerkmal der Rasse. Die Ohren sind spitz und aufgerichtet.
Bullterrier sind kompakt und muskulös gebaut. Ihr Körper ist kräftig mit recht kurzen Beinen, die in eine breite Brust mit gut ausgeprägter Muskulatur übergehen. Die Rute ist kurz, kräftig und wird meist gerade nach hinten getragen – weder eingerollt noch hoch aufgerichtet. Das kurze, glatte Fell liegt eng am Körper an und ist pflegeleicht.
Der Standard-Bullterrier erreicht eine Größe von etwa 45 bis 55 cm und ein Gewicht zwischen 20 und 35 kg. Die Miniatur-Variante ist bleibt unter einer Schulterhöhe von 35,5 cm.
Die Zucht strebt rein weiße Bullterrier an, wobei farbige Flecken am Kopf akzeptiert sind. Bullterrier gibt es aber auch in den Farben Schwarz, Gestromt, Rot und Tricolor.
Wesen und Charakter
Schon als Welpe ist der Bullterrier voller Energie, temperamentvoll und manchmal eigensinnig. Trotz seiner Vergangenheit als Kampfhund, die ihm immer noch ein aggressives Verhalten andichtet, ist der Terrier in der Regel freundlich und menschenbezogen. Die lebhafte Rasse ist intelligent und bindet sich eng an ihre Bezugsperson. Aggressivität ist grundsätzlich kein rassetypisches Merkmal, sondern wird erst durch falsche Haltung oder entsprechendes Abrichten gefördert.
Im Umgang mit Kindern kann der Bullterrier geduldig und verspielt sein, sofern er gut sozialisiert wurde. Allerdings sollten kleine Kinder nicht unbeaufsichtigt mit dem Tier spielen. Aufgrund seines ausgeprägten Temperaments ist er kein Hund für Anfänger ohne Erfahrung mit Hunden ähnlichen Wesens.


Haltung und Pflege des Bullterriers
Bullterrier sind aktive Hunde mit starkem Bewegungsdrang. Sie brauchen tägliche körperliche und geistige Auslastung – zum Beispiel durch Spaziergänge, Hundesport oder gezieltes Training. Unterforderung führt schnell zu Langeweile und unerwünschtem Verhalten. Ein Bullterrier eignet sich daher nur für Halter, die Zeit und Erfahrung in die Erziehung investieren können.
Die Erziehung sollte konsequent, aber geduldig ausfallen. Der Bullterrier reagiert nicht gut auf harte Methoden, sondern braucht klare Regeln, positive Bestärkung und eine stabile Bindung zu seinem Menschen. Die frühzeitige Sozialisierung schon als Welpe ist besonders wichtig, vor allem im Umgang mit anderen Hunden.
Die Haltung in einer Wohnung ist möglich, wenn ausreichend Bewegung und Beschäftigung gewährleistet sind. Ein Haus mit sicher eingezäuntem Garten ist ideal. Der Bullterrier ist nicht gern allein und sollte nicht über längere Zeit isoliert werden.
Pflegeleicht ist das kurze Fell: Es reicht aus, das Fell regelmäßig zu bürsten, um lose Haare zu entfernen.
Haltung: rechtliche Rahmenbedingungen
In Deutschland ist der Bullterrier in einigen Bundesländern als Listenhund eingestuft. Das bedeutet, dass man sich nicht einfach einen Bullterrier kaufen kann. Denn die Haltung, Zucht oder Einfuhr müssen genehmigt werden und sind an Bedingungen geknüpft. Es können beispielsweise eine besondere Sachkunde im Umgang mit Listenhunden und ein Wesenstest des Terriers erforderlich sein. In einigen Bundesländern ist die Rasse sogar verboten. Vor der Anschaffung sollest du dich deshalb über die rechtliche Lage in deinem Bundesland informieren.

Fragen und Antworten zum Bullterrier
Ist der Bullterrier ein Kampfhund?
Der Bullterrier wurde im 19. Jahrhundert gezielt für Hundekämpfe gezüchtet. Das ist heute verboten, das Image als Kampfhund ist allerdings geblieben. In der modernen Zucht liegt der Fokus aber mehr auf einem freundlichen Wesen und einem sozialverträglichen Verhalten. Ein Bullterrier mit guter Erziehung ist nicht aggressiver als andere Rassen. Dennoch wird die Rasse in mehreren Bundesländern als Listenhund geführt, wodurch die Haltung mit bestimmten Auflagen verbunden wird.
Ist ein Bullterrier in Deutschland erlaubt?
Ob die Haltung eines Bullterriers erlaubt ist, hängt vom Bundesland ab. In einigen Bundeländern gilt ein Haltungsverbot. In anderen Bundesländern ist die Haltung erlaubt, aber an Bedingungen wie Leinen- und Maulkorbpflicht, einen Wesenstest, Sachkundenachweis oder eine Haltergenehmigung gebunden. Wer sich für einen Bullterrier interessiert, sollte sich daher vorab genau über die regionalen Vorschriften informieren.
Ist der Bullterrier gefährlich?
Ob die Haltung eines Bullterriers erlaubt ist, hängt vom Bundesland ab. In einigen Bundeländern gilt ein Haltungsverbot. In anderen Bundesländern ist die Haltung erlaubt, aber an Bedingungen wie Leinen- und Maulkorbpflicht, einen Wesenstest, Sachkundenachweis oder eine Haltergenehmigung gebunden. Wer sich für einen Bullterrier interessiert, sollte sich daher vorab genau über die regionalen Vorschriften informieren.
Ist der Bullterrier ein Familienhund?
Ja, ein gut sozialisierter Bullterrier kann ein liebevoller und verspielter Familienhund sein. Er baut eine starke Bindung zu seinen Menschen auf und zeigt sich loyal und anhänglich. Gleichzeitig braucht er klare Regeln, Beschäftigung und einen geregelten Alltag. Aufgrund seines Temperaments ist der Umgang mit kleinen Kindern nur unter Aufsicht zu empfehlen, wenn das Tier entsprechend erzogen wurde. Generell sollten nur erfahrene Hundehalter einen Bullterrier als Familienhund halten.